Das Kamishibai Erzähltheater wird liebevoll „Kino ohne Strom“ genannt. In einen kastenförmigen Holzrahmen mit Türen werden Bildkarten eingesteckt. Wenn die Türen sich geheimnisvoll öffnen und dann – wie bei einem Szenenwechsel – eine Bildkarte nach der anderen erscheint, entfaltet sich die Geschichte vor den staunenden Augen der Kinder. In diesem kleinen Rahmen werden Erzählungen lebendig.
Seinen Ursprung hat diese Erzähl-Methode in Japan, wo die Vorläufer des Kamishibai (wörtlich „Papiertheater“) bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Seit mehr als 10 Jahren hat sich das Kamishibai als Erzähltheater auch hierzulande etabliert und ist aus der pädagogischen, sozialen und künstlerischen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Eingesetzt wird es dabei vor allem zur Sprachförderung und zum Erzählen üben in Kinderkrippen, in Kitas, Grundschulen und Bibliotheken.
Mit Unterstützung der Vereinigten Volksbank Kur- und Rheinpfalz konnten 27 Kamishibais und ein Holzrahmen für die Stadtbücherei gekauft werden. Ines Remmel, die in der Stadtbücherei für die Kitas zuständig ist, stellte das neue Angebot den Schulanfängern der Kita am Wald vor. Sie führte das Erzähltheater „Lieselotte bleibt wach“ vor. Diese Aufführung war gleichzeitig ein Dankeschön an die Volksbank, deren Mitarbeiterin Hatice Eckrich von dieser Art des Vorlesens begeistert war.