Er handelte mit Tabak, Zigaretten und Spirituosen. in Schifferstadt. Klara hatte drei Kinder. Sohn Herbert, geb. 1905, starb schon mit zehn Jahren. Außerdem gab es Tochter Liese und Sohn Heinz. Ehemann Alexander starb im Alter von 55 Jahren 1932 und wurde in Mannheim beerdigt. In der ersten Zeit nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfuhr Klara noch Unterstützung durch Nachbarn und konnte ihr Geschäft noch eine Weile weiter betreiben. Sie wurde heimlich nachts über die Gärten hinweg von der Nachbarschaft unterstützt. Erst spät gab sie dem Druck nach und verzog am 04.06.1940 nach Mannheim und vier Wochen später nach Berlin, nachdem ihre Kinder bereits ausgewandert waren. Von dort wurde sie deportiert und in Polen ermordet.
Alice wurde am 7. Februar 1907 in Schifferstadt geboren. Sie muss eine mutige Person gewesen sein. Als sie 13 Jahre alt war, rettete sie einem vierjährigen Schifferstadter Mädchen, das in den Hochwasser führenden und daher reißenden Rehbach gefallen war, das Leben. Als ihr Vater starb, war sie bereits erwachsen und konnte in den ersten Jahren nach 1933 noch ihrer Mutter beistehen. Doch 1936 hielt sie die Schikanen der Nationalsozialisten nicht mehr aus und verließ Schifferstadt. Über Mannheim und Frankfurt kam sie nach England und ließ sich 1937 in den USA nieder, wo sie bis zu ihrem Lebensende wohnte.
Heinz Mängen wurde am 7. Dezember 1916 in Mannheim geboren. Als sein Vater 1936 starb, war er noch nicht volljährig. Er lebte noch bei seiner Mutter Klara, die in den ersten Jahren nach Hitlers Herrschaftsantritt noch ihr Geschäft weiterführen konnte. Ein Bild aus diesen Jahren zeigt Klara, die nicht ohne Stolz auf ihren jüngsten Sohn blickt. Mit 19 Jahren aber wurde Heinz von NS-Terror aus seinem Heimatort vertrieben. Zuerst begab er sich nach Mannheim, von dort floh er weiter nach England, wo er nach 1988 starb.
Gedenken:
Mascha Kaléko: Letztes Lied.
Ich werde fortgehn, Kind. Doch Du sollst leben
Und heiter sein. In meinem jungen Herzen
Brannte das goldne Licht. Das hab ich Dir gegeben,
Und nun verlöschen meine Abendkerzen.
Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,
Gesprochen ist das allerletzte Wort.
Bald schweigt auch sie, die dieses Lied gesungen
Sing Du es weiter, Kind, denn ich muss fort.
Den Becher trank ich leer, in raschem Zug
Und weiß, wer davon kostete, muss sterben …
Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben
Und all den Segen, den es in sich trug:
Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,
von dem in Sommernächten Psalmen tönen.
– Nun sind die Tage wie geträumter Traum;
Und alle meine Nächte, alle – Tränen.
Ich war so froh. Mein Herz war so bereit.
Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben.
In Deiner Seele, Kind, kommt einst die Zeit,
soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben.
Ich werde still sein; doch mein Lied geht weiter.
Gib Du ihm deinen klaren, reinen Ton.
Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn.
Ich bin so müde – aber Du sei heiter.
Nach: Mascha Kaléko: Sämtliche Werke und Briefe. Hrsg. und komm. von Jutta Rosenkranz, Bd. I: Werke. München 2012, S. 654f.