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Ein Attraktiver Standort in der Metropolregion Rhein-Neckar

Nahwärmenetze

Nahwärmenetze

Die Stadtwerke Schifferstadt versorgen das Neubaugebiet „Großer Garten“ und auch das Areal am Schul- und Sportzentrum mit einer innovativen, CO2-neutralen Wärmelösung, der Kalten Nahwärme. Dieser Begriff wird für Wärmenetze mit niedrigen Übertragungstemperaturen verwendet. 

Ein Kaltes Nahwärmenetz verfügt über ein zentrales Erdsondenfeld. In den Sonden nimmt ein Wärmeträgermedium, ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, die Wärme des Erdreichs mit seinen ganzjährig konstanten Temperaturen von zehn bis zwölf Grad Celsius auf. Durch eine Ringleitung gelangt das erwärmte Trägermedium zu den Abnehmern, den Gebäuden. Dort heben
Wärmepumpen die bereitgestellte Energie auf das individuell gewünschte Temperaturniveau.

GUSEA

- Green urban Smart Energy Area -

Energieautarke Quartiersversorgung im Schul- und Sportzentrum Schifferstadt

Im Zuge der Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes „Integrierte Wärmenutzung in Kommunen“ wurde auch das Thema „Energieversorgung der Liegenschaften der Stadt und des Kreises“ im Bereich des Schulzentrums Süd beleuchtet.  Dadurch wurde die Idee kreiert eine zentrale Strom- und Wärmeversorgung und somit eine autarke Energieversorgung im Schul- und Sportzentrum in Schifferstadt als Leuchtturmprojekt zu planen. Mit dieser Idee hat Schifferstadt den Wettbewerb „BürgerEnergieIdeen“ von der Metropolregion 2014 gewonnen. Eine Machbarkeitsstudie war der Preis, welche anschließend durchgeführt wurde.

Zur Ausgangssituation: Die Stadt Schifferstadt und der Rhein-Pfalz-Kreis haben im Bereich des Schul- und Sportzentrums in Schifferstadt auf engem Raum viele öffentliche Liegenschaften, die einer energetischen Sanierung bedürfen. Jedes Gebäude hat seine eigene Wärmeversorgung. Die Machbarkeitsstudie ergab grundsätzlich, dass der Bau einer zentralen Strom- und Wärmeversorgung wirtschaftlich ist. In interkommunaler Zusammenarbeit haben der Rhein-Pfalz-Kreis und die Stadt Schifferstadt mit den Stadtwerken Schifferstadt die Strom- und Wärmeversorgung gemeinsam im Rahmen einer zentralen Lösung auf regenerative Energieformen umgestellt. Zudem werden die Gebäude innerhalb absehbarer Zeit energetisch saniert.


Zu den Gebäuden des Areals zählen das Schulzentrum (Gymnasium, Realschule/Fachoberschule, Alte Kreissporthalle), die Wilfried-Dietrich-Halle, das Kreisschwimmbad, die Sportschule, die Neue Kreissporthalle, die Kita Haus des Kindes, das Bildungszentrum (KVHS), die neue Kita am Sportzentrum und der Jugendtreff. 

Ein klassisches Nahwärmenetz übernimmt die Beheizung der Gebäude im Kerngebiet, die Wärmeversorgung der restlichen Liegenschaften erfolgt über zwei kalte Nahwärmenetze und dezentrale Wärmepumpen. 

Die unter anderem zum Einsatz kommenden kalten Nahwärmenetze nutzen vorhandene und neu gewonnene Wärme und Energie direkt vor Ort. Der Energiebedarf wird durch erneuerbare Ressourcen wie Erdwärme, Photovoltaik in Kombination mit Spitzenlasttechnik gedeckt. 

Die erste Ausbaustufe – die Errichtung der Energiezentrale mit dem warmen und den beiden kalten Nahwärmenetzen – ist nahezu betriebsbereit. Damit ist die CO2-Neutralität im Wärme- und auch im Strombereich bilanziell nahezu erreicht. Und nur auf diese erste Ausbaustufe bezieht sich die Förderung mit 7,152 Millionen aus Mitteln der Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

In seiner Endausbaustufe werde eine Treibhausgas-Einsparung von mehr als 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr erreicht werden – etwa so viel wie 125 Vier-Personen-Haushalte für ihren Wärmebedarf emittieren.

In der zweiten Ausbaustufe soll mittels Wasserstoff aus Elektrolyse und CO2 aus der Luft regenerativ Methan (Power-to-Gas) hergestellt werden, mit welchem die beiden Blockheizkraftwerke betrieben werden.

Betreiberin des Projektes ist eine eigens gegründete GmbH, in der neben der Kommune unter anderem die Schifferstadter Stadtwerke und der Rheinpfalz-Kreis vertreten sind. Da der Kreis auch „Hausherr“ der Schulgebäude ist, entsteht für die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums eine Art „Klimalehrpfad“. Dort soll den Lernenden die neuen regenerativen Energieerzeuger und Speichermedien zugänglich und sichtbar gemacht werden.

Energieautark rings ums Sportzentrum

Bildergalerie

NEUBAUGEBIET "GROSSER GARTEN

Die „Kalte Nahwärme“ wird erstmals in Schifferstadt im Neubaugebiet „Großer Garten“ realisiert. Hier werden 42 Wohneinheiten CO2-neutral mit Erdwärme versorgt.

Neben der Heizung im Winter bietet das Netz auch die Möglichkeit, die Häuser im Sommer ökologisch und wirtschaftlich zu kühlen ("Freecooling"). Die in den sommerlich-heißen Innenräumen aufgenommene Wärme führen die Leitungen zurück ins Erdreich und ermöglichen damit gleichzeitig eine Regeneration des Erdsondenfeldes.