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Stadtpark

Unser Stadtpark - Ein Ort für Alle

Ein Ort für alle

Das Gelände des ehemaligen Stadtfriedhofs an der Mannheimer Straße ist umgestaltet: Ein Ort für Alle, ein Ort des gemeinsamen Zusammenseins, eine grüne Oase inmitten von Schifferstadt. Hier kann Abwechslung und Erholung zum hektischen Alltag gefunden werden.

Zum Hintergrund: Bereits 1980 beschloss der Stadtrat den Stadtfriedhof, im Jahr 1822 – noch außerorts – angelegt, nach Ablauf der letzten Ruhefrist nicht mehr als solchen zu nutzen und ihn zum 01.01.2021 zu entwidmen. Die Umgestaltung des Geländes konnte 2015 in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen und mit Mitteln von Bund und Land im Jahr 2024 umgestaltet werden. Ein Glücksfall, denn die Ziele des Städtebauförderprogramms sind unter anderem, die Aufenthalts- und Lebensqualität in Schifferstadt durch Umgestaltungen von Plätzen und Umbaumaßnahmen von Straßen zu verbessern und damit das soziale Miteinander zu fördern. So sollte auch auf dem Gelände des ehemaligen Stadtfriedhofs ein Ort entstehen, der Abwechslung zum hektischen Alltag bietet und Zusammenkünfte verschiedener Alters- und Kulturgruppen ermöglicht – eine grüne Oase der Ruhe für Jung und Alt inmitten der Stadt.


Der Ausschuss Projekt Soziale Stadt hat Ende März 2022 beschlossen, dem Gelände zwei Funktionen zu geben. So sollte eine Zone geschaffen werden, in der Innehalten und zur Ruhe kommen im Vordergrund stehen und eine, in der aktives Erleben gefördert wird. Insgesamt sollte der Charakter einer Oase der Ruhe, wie es vor dem Umbau vor Ort zu spüren war, erhalten bleiben. Behutsam sollte durch einzelne Elemente ein untergeordneter Erlebnischarakter ergänzt werden, welche dann der „Erlebnisfunktion“ zuzuordnen sind. Um hier die sehr unterschiedlichen Ansprüche an diese Funktionszonen zu vereinen, schlossen die Verantwortlichen die Bürgerinnen und Bürger von Anfang an in die Gestaltungsprozesse mittels verschiedener Bürgerbeteiligungen ein.

Im Rahmen des Tags der Städtebauförderung 2022 luden die Stadtverwaltung Schifferstadt gemeinsam mit dem zuständigen Quartiersmanagement zu einer Bürgerbeteiligung auf dem Gelände des ehemaligen Stadtfriedhofs ein. Bei dieser Gelegenheit konnten sich Bürgerinnen und Bürger einen Eindruck über die Anlage machen, Fragen stellen, sich austauschen. Außerdem wurden Ideen präsentiert, wie man den Funktionsbereich des aktiven Erlebens gestalten könnte und alle Anwesenden konnten zu den Ideen ihre Stimmen und eigene Ideenvorschläge abgeben. Wer am Tag der Städtebauförderung persönlich nicht anwesend sein konnte, hatte darüber hinaus die Gelegenheit, bei einer Online-Umfrage teilzunehmen. Insgesamt konnten über 350 Rückmeldungen gesammelt werden.

Eine Projektgruppe, bestehend aus den Beauftragten der Stadt und Ehrenamtlichen, setzten sich ebenfalls mit der Gestaltung der Grünfläche auseinander und brachten Vorschläge ein.

Bei einer Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit Anfang Juli 2022 präsentierten Bürgermeisterin Ilona Volk und Quartiersmanagerin Ingrid Schwarz die Ergebnisse beider Umfragen und die Resultate aus den Zusammenkünften der Projektgruppe.

Sowohl bei den Treffen der Projektgruppe als auch bei der Infoveranstaltung beschäftigten sich die Anwesenden mit verschiedenen Aspekten. Hierzu gehörten Themen wie ökologische und stadtklimatische Verbesserungen, ein gastronomisches Angebot, Toiletten und Trinkwasserbrunnen, aber auch nächtliche Schließzeiten, Vorkehrungen für Vandalismus und weitere sicherheitsrelevante Überlegungen wurden behandelt.

Auch den vorhandenen Grabstellen kam eine besondere Bedeutung zu. Zuvor hatten sich der Verein für Heimatpflege Schifferstadt e. V. intensiv mit den vorhandenen Grabmalen beschäftigt und unter Berücksichtigung dreier Kategorien den Erhalt einiger Grabsteine befürwortet:

  • Grabmale mit Denkmalcharakter (Alter, künstlerische Gestaltung, aussagekräftige Symbole, Bearbeitung) 
  • Grabmale, die typisch für eine Epoche sind
  • Grabmale, die für die Friedhofs- und Stadtgeschichte wertvoll sind

Im Herbst 2022 wurden die Planungsleistungen an zwei Planungsbüros vergeben: Das Landschaftsarchitekturbüro Hofmann und Röttgen erstellte die Entwurfsplanung zur Freiflächengestaltung und das Architekturbüro Seepe und Hund das Konzept zur Sanierung der ehemaligen Aussegnungshalle. Sämtliche Ergebnisse aus den verschiedenen Beteiligungsformaten (u.a. allgemeine Öffentlichkeit, Projektgruppe) wurden den Planern zur Einarbeitung in die Entwurfsfassungen übergeben.

Im Rahmen mehrerer Sitzungen des Ausschusses Projekt Soziale Stadt sowie in einer weiteren Bürgerbeteiligung am 02.02.2023 wurden die Entwürfe von beiden Planern vorgestellt und weitere Anregungen zusammengetragen. Am 16.03.2023 wurden die Entwürfe zur Umgestaltung des ehemaligen Stadtfriedhofs durch den Stadtrat beschlossen.

Ein Ort mit fünf Zonen der Begegnung wurde geschaffen: Erinnern und Gedenken; Sitzen, Liegen und Naturerlebnis; NaturGenuss; Bewegung und Aktivität sowie Treffen und Veranstaltungen. Insgesamt lädt eine naturnahe und artenreiche Parkfläche zum Verweilen ein. Geschwungene Wege mit einer wassergebundenen Decke unterstreichen den natürlichen Charakter. Im gesamten Park dominieren Rasen- und Wiesenflächen sowie artenreiche Pflanzbeete. Der alte Baumbestand blieb erhalten.

Der nordöstliche Bereich des Parks spiegelt die ehemalige Nutzung wieder. In der Zone „Erinnern und Gedenken“ wurden erhaltenswerte Grabsteine neu angeordnet, wohingegen einige Grabsteine an ihrer ursprünglichen Position im Park verbleiben konnten. Insgesamt befinden sich acht Kulturdenkmäler auf dem Stadtpark. Darunter das Fünf-Wunden-Kreuz von 1782, das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege 1866, 1870/71, 1914/18 sowie der galvanoplastische Engel. Die beiden ältesten Kreuze stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert und standen ursprünglich auf dem Friedhof an der St. Jakobuskirche.

Die Zone „Sitzen, Liegen und Naturerlebnis“ befindet sich im Südosten. Hier laden Sitzgelegenheiten, eine große Picknick- und Liegewiese sowie ein Natur-Theater zum geselligen Beisammensein ein.

Im Südwesten des Parks bieten bepflanzte Hochbeete, insektenfreundliche Stauden, essbare Sträucher und eine Obstbaumwiese einen „NaturGenuss“.

Im Westen erstreckt sich die Zone „Bewegung und Aktivität“. Hier sind verschiedene Bewegungselemente angeordnet: eine Wipp-Saug-Pumpe für Interaktionen mit Wasser, ein Barfußpfad, eine Calisthenics-Anlage sowie zwei barrierefreie Trampoline.

Mitten im Park steht das Kleine Kulturhaus, die umgebaute ehemalige Aussegnungshalle. Die Kubatur blieb erhalten und bietet heute einen Ort für „Treffen und Veranstaltungen“.